AVM FRITZ!Box 6670 - WiFi 7 in der Mittelklasse - Deskmodder.de (2024)

AVM hat Mitte des Jahres 2023 eine neue Kabelbox vorgestellt. Ende März 2024 war es dann soweit: die neue FRITZ!Box 6670 startete in den Verkauf und man springt erstmals auf den neuen “WiFi-7”-Standard auf. Der Hersteller hat mir die Box freundlicherweise für einen Test bereitgestellt. Alles, was ich schreibe, ist jedoch meine persönliche Erfahrung und Meinung mit dem Kabelrouter.

Die technischen Daten im Detail:

  • DOCSIS-3.1-Router für Internet am Kabelanschluss
  • Kanalbündelung mit 2×2 OFDM(A) und 32×8 SC-QAM
  • WLAN Mesh, 2×2, Wi-Fi 7 und Wi-Fi 6
  • WLAN-Geschwindigkeiten: 2,4 GHz: bis zu 720 MBit/s, 5 GHz: bis zu 2.880 MBit/s,
  • 1x 2,5-Gigabit-LAN/WAN-Anschluss und 4 LAN-Anschlüsse mit 1 GBit/s
  • Telefonie über DECT, IP/SIP und 1 analogen Telefonanschluss (FXS)
  • Integrierter TV-Tuner zum Streamen des Fernsehsignals im Heimnetz, bspw. über FRITZ!App TV
  • Smart Home über DECT ULE und Zigbee, Matter in Vorbereitung
  • FRITZ!OS mit Kindersicherung, Mediaserver, FRITZ!NAS, WLAN-Gastzugang u. v. m.
  • 1x USB 2.0 für Mobilfunksticks (5G/4G) sowie Speichermedien und Drucker

Der Verpackungsinhalt:

  • 1x FRITZ!Box 6670
  • 1x Coaxialkabel
  • 1x LAN-Kabel
  • 1x Netzteil
  • 1x Informationsmaterial

Die FRITZ!Box 6670 enthält den üblichen Verpackungsinhalt, wie man ihn von anderen Boxen des Herstellers gewohnt ist. Neu ist in diesem Fall das Netzteil. Dieses wurde optimiert und hat nun eine kompaktere Bauform.

Erste Einrichtung:

Wer noch keine Kabelbox verwendet hat, sollte vor der ersten Nutzung ein paar Dinge beachten. Egal ob Vodafone, o2 und Co: Alle Anbieter verlangen eine Online-Registrierung, um die Box am eigenen Anschluss nutzen zu können. Der Vorgang ist denkbar einfach. Die Box mit dem Koaxialkabel an die Anschlussdose schrauben und das Netzteil an die Box selbst anschließen. Anschließend mit den Zugangsdaten auf der Unterseite der Box mit dem WLAN verbinden. Nach dem Verbinden öffnet sich automatisch ein Fenster des Internetanbieters. Dort gibt man nun den Registrierungscode aus der Auftragsbestätigung ein. Danach startet man die Box neu und ist online.

Kurzer Einblick in die Benutzeroberfläche:

Erste Tests in der Geschwindigkeit:

Im ersten Testversuch habe ich meinen Rechner direkt per LAN-Verbindung an die FRITZ!Box 6670 angeschlossen. Passenderweise ist die Box mit einem 2,5 Gbit-LAN-Port ausgestattet. Die gebuchte Leitung ist Gigabit Kabel-Glasfaser bei Vodafone. Weil Kabel-Glasfaser ein Shared-Medium ist, kann die Bandbreite je nach Auslastung in der Nachbarschaft variieren. Grundsätzlich bin ich aber mit der Geschwindigkeit zufrieden.

Geschwindigkeit mit WLAN 7 Client:

Neu in der Box ist der Standard »Wi-Fi 7«. Dieser sorgt durch verschiedene Optimierungen wie Frequenzbündelung für Verbesserungen in Stabilität und Geschwindigkeit auf größerer Entfernung. Die Reichweite wird dadurch aber grundsätzlich nicht erhöht. Das liegt aber nicht an der Box, sondern ist der Regulierung der Frequenzen in den Gesetzten geschuldet. Hier ein paar Vorteile der neuen WLAN-Generation:

  • 320 MHz Kanalbreite
  • Multi-Link Operation (Gleichzeitige Verwendung der Funkbänder)
  • Target Wake Time (Optimiert den Datenaustausch, um Verzögerungen zu minimieren)
  • Enhanced MU-MIMO (Verbessert die gleichzeitige Datenübertragung an mehrere Geräte)
  • Adaptive Interference Puncturing (Erkennt und umgeht Interferenzen, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten.)
  • OFDMA (Teilt Kanäle in kleinere Sub-Kanäle auf, um mehr Geräte gleichzeitig zu unterstützen.)
  • Dynamic Bandwidth Management (Passt die Bandbreite je nach Bedarf dynamisch an, was die Energieeffizienz verbessert)

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Wi-Fi 7 einige Vorteile mit sich bringt. Es gilt aber zu beachten, dass diese nur genutzt werden können, wenn sich bereits solche Geräte im Heimnetz befinden. Betrachtet man die aktuelle Lage kann das aber noch ein paar Monate oder Jahre dauern, bis es sich in der breiten Masse etabliert.

ZigBee und Matter:

Die FRITZ!Box 6670 war das erste Gerät neben dem Smart Gateway, welches direkte ZigBee-Unterstützung besitzt. Neben dem üblichem DECT-ULE-Standard lassen sich nun eine vielzahl an Smart Home Geräten direkt über die FRITZ!Box verbinden, ohne dass externe Geräte oder Hubs benötigt werden. Die Box wird so zur Steuerzentrale im Heimnetz. Zusätzlich ist die Box für Matter vorbereitet – ein Smart Home Standard der Zukunft. Auf Anfrage bei AVM über die Integration von Matter im Router habe ich folgende Antwort erhalten:

Matter wird IP-Basiert in die FRITZ!Box integriert. Es ist kein zusätzlicher Hardware-Chip erforderlich. Grundsätzlich kann es so also auf jeder Box mit einem Software-Update zu Verfügung gestellt werden. Das FRITZ! Smart Gateway und die FRITZ!Box fungieren nach integration als Bridges. Die Geräte externer Anbieter (beispielsweise das Apple TV, Google Nest oder Amazon Alexa) fungieren als Hubs.

AVM selbst hat zusätzlich einen Hilfeartikel zum Thema auf der Webeite veröffentlicht, wo man unter anderem folgendes erwähnt: “Mit Hilfe von Matter steuert man Smart-Home-Geräte künftig herstellerunabhängig und zentral – ob per Automations-Regeln, manuell in nur einer App oder komfortabel über die bevorzugte Sprachsteuerung.”

Weitere Infos inklusive Hilfeartikel für die Einbindung in die Apps der verschiedenen Hersteller findet ihr hier.

Was es sonst noch zu sagen gibt:

Die FRITZ!Box 6670 ist neben der FRITZ!Box 7690 die erste WiFi 7 Box des Herstellers. Auch wenn man ein grundsolides Produkt auf den Markt gebracht hat, gibt es auch Dinge, die man kritisch betrachten kann. Mit der Premiere für den neuen Standard startet man eher verhalten. Es wird zwar die neueste Funktechnologie verwendet, aber das 6-GHz-Frequenzband fehlt gänzlich. Dadurch ist es nicht möglich, die volle Funktionalität inklusive 320 MHz Kanalbandbreite zu nutzen. Mir persönlich fehlt auch ein zweiter 2,5 GBit LAN-Port. Im Jahr 2024 ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, auf Gigabit LAN Ports zu setzen, wenn höhere Geschwindigkeiten längst etabliert ist. Bei WiFi 7 und DOCSIS 3.1 mit Geschwindigkeiten von bis zu 6 Gbit sollten LAN-Ports keinen Flaschenhals mehr darstellen.

Fazit:

Die FRITZ!Box 6670 ist mit einer UVP von 289 Euro zu haben, aktuelle Anbieter bieten die Box aber schon für unter 240 Euro an. Wer auf WiFi 7 verzichten kann, findet die Reichweitenstärkere 6690 allerdings schon zu einem ähnlichen Preis. Im Allgemeinen ist die Box ein guter Allrounder und für viele Kabelnutzer eine solide Box, mit der man Dank ZigBee Integration auch bestens für die Smart Home Zukunft vorbereitet ist.

AVM FRITZ!Box 6670 – WiFi 7 in der Mittelklasse

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Author: Jonah Leffler

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