„A Quiet Place: Tag 1“: Gegen diese Frau haben die Feinde der freien Welt keine Chance - WELT (2024)

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Das Schöne an Außerirdischen ist ja, dass man, jedenfalls wenn man sie als Europäer im Kino gesehen hat, doch einigermaßen beruhigt ist im Fall, falls man eines Tages diese merkwürdigen Kondensstreifen am Himmel sieht, die die Ankunft von Aliens der Leinwand immer ankündigen.

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Denn erstens zerstören die als allererstes und manchmal beinahe ausschließlich die Vereinigten Staaten, vor allem natürlich New York. Zweitens haben all die mörderischen Gäste aus dem All ein paar derart ausgeprägte Defizite, dass unsere zerstrittene und prinzipiell unterlegene Spezies natürlich eine Überlebenschance hat.

Man muss nur das Richtige im Keller haben. Schallplatten mit fürchterlicher Country-Music zum Beispiel. Die brachte in Tim Burtons „Mars Attacks“ die Hirne der irgendwie ganz lustig aussehenden Gäste aus der Galaxis zum Platzen.

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Seit dem ersten Teil von John Krasinskis Alien-Dystopie „A Quiet Place“ – für ziemlich billiges Geld produziert und geradezu atemberaubend erfolgreich an den Kinokassen – wissen wir, dass wir uns besser nie wieder im klassischen Konzert über fiepsende Hörgeräte älterer Mitbürger aufregen, sondern uns selbst welche anschaffen sollten für eine Begegnung der dritten Art.

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Krasinski ließ 2018 – irgendwo im ländlichen Nirgendwo Amerikas – auf die unschuldige Familie Abbott eine Horde metzelnder kosmischer Migranten los. Die sahen verhältnismäßig humanoid aus mit einem Schuss ins Spinnenhafte, eine Kreuzung aus HR Gigers Zeichnungen und Venom, dem Wesen, in das sich Tom Hardy im Kino verwandelte.

Schwimmen konnten sie nicht. Und blind waren sie auch. Dafür konnten sie so gut hören wie ein Hund riechen. Was Familie Abbott – die gehörlose Tochter Regan trug ein Cochlea-Implantat samt Hörgerät – darauf brachte, dass die Frequenzen aus Regans akustischem Verstärker jene Wesen irre machten, die gnadenlos alles zerschredderten, was Geräusche machte, die lauter waren als das Knarren von Holzdielen im Wohnzimmer.

Aliens ohne Seepferdchen

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Die Zugewanderten from Outer Space interessierten Krasinski dabei kein bisschen. Nicht, wie sie hierherkamen, wird erzählt, nicht, warum. Sie sind ein Zeichen am Himmel. Und einfach da, die Menschen müssen lernen, unterm dem Diktat der Geräuschlosigkeit zu leben. Die Wesen selbst wurden ungefähr so psychologisiert wie ein Virus aus einem chinesischen Labor.

Die Geschichten von „A Quiet Place“ – das Sequel wieder mit Krasinski-Ehefrau Emily Blunt in der Hauptrolle, kam im Herbst 2021 in die Kinos – waren große Erzählungen vom Zusammenhalt der amerikanischen Familien und vom Zusammenwachsen der amerikanischen Gesellschaft im Schatten eines universellen Zusammenbruchs. Trotz allem tröstlich.

Bevor nun die Überlebenden der Familie Abbott und der restlichen Welt 2025 im nächsten Teil vermutlich in den Endkampf gegen die Aliens ziehen, kehrt „A Quiet Place: Day One“ als eine Art Prequel an den Ursprung von allem Unglück zurück und verhandelt gewissermaßen die Geschichte einer Heimkehr. „Tag 1“ ist die Geschichte von Sam und Eric und Frodo. Eine Geschichte aus dem Lieblingsopfer aller Außerirdischen: Manhattan, dem wahrscheinlich lautesten Kiez der Welt.

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Sam (Lupita Nyong’o) stirbt im Hospiz vor der Stadt vor sich hin, mit Frodo als treuestem Begleiter, dem wahrscheinlich treuesten Kater der Filmgeschichte. Eric (Joseph Quinn) lebt als hochneurotischer britischer Jura-Student – ein zugegebenermaßen billiger Scherz für alle Sting-Fans – als legaler Alien in New York.

Alle strudeln zufällig in den Mahlstrom der vor den Monstern in Richtung vermeintlich rettender Schiffe Flüchtenden, die aussehen wie Überlebende von 9/11. Sam auf dem Weg zum letzten Stück Pizza in jener Pinte in Harlem, in der sie mit ihrem Jazzmusikervater glücklich war. Eric irgendwie auf der Suche nach sich selbst.

Verblüffend schnell hat die Menschheit von Manhattan gelernt, dass Schweigen Leben rettet und die Wesen kein Seepferdchen haben. Logik ist auch in „Tag 1“ nicht unbedingt die Stärke des „A Quiet Place“-Franchise. Wohl aber immer noch die ziemlich revolutionäre Art das Genre sozusagen aus dem Innern des Sturms heraus zu revolutionieren.

Die Feinde der freien Welt

Andere als Michael Samowski, dem Krasinski Drehbuchschreibtisch und Regie-Stuhl überließ und der mit seiner Trüffelschwein-Einsamkeitsetüde „Pig“ Nicholas Cage zum wahrscheinlich stärksten Auftritt seiner Karriere verhalf, hätten „Tag 1“ in eine Roland-Emmerich-Apokalypse verwandelt.

Natürlich legt auch Samowski Manhattan in Schutt und Asche, er lässt die höllischen Invasoren über Hochhauswände huschen, Autos fliegen herum, immer wenn’s zu still zu werden droht, erschreckt er einen bis ins Mark, leuchtet in den Schlund der Aggressoren.

Darum – den zeigt Samowski mit den Großaufnahmen von Lupita Nyong’os Gesicht, das mehr sagt, als es jedes Drehbuch könnte – geht’s aber eigentlich nicht. Es geht vielmehr um Sam und Eric, ums Suchen und Finden von Wärme, von Nähe, um die tröstliche Botschaft, dass Menschlichkeit über alles siegt und die Feinde der freien Welt keine Chance haben. Wenn das mal kein Trost ist für die Gegenwart.

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